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Englandtörn 2000

15. Tag
17.09.00
Eastbourne-Brighton
W 2-4
4/8
18°C
35,71 sm
7,0 h
Der Radiowecker reißt uns früh aus dem Schlaf. Heute wollen wir ein großes Stück schaffen, wenn es der Wind zuläßt sogar bis nach Portsmouth. Die Fahnen hängen aber alle schlapp herunter und auch, als wir um 9:30 in die Schleuse gehen, regt sich nur sehr wenig. So müssen wir das erste Stück motoren und können erst nach einer halben Stunde unter Segel alleine weiterkommen. Die See ist fast glatt, nur ein paar Zeugen des vergangenen Tages lassen uns leicht schwanken. Der Wind hat leider wieder auf West gedreht, und so müssen wir wieder gegen den Strom ankreuzen.
Bis zum Mittag brauchen wir, um Beachy Head zu runden. Wegen des schwachen Windes nutzen wir die Zeit zum Angeln mit dem neuen Geschirr. Es ist ein Blinkersystem mit mehreren Haken, die hinter einem Plastikbrettchen hängen. Es stellt sich so an, daß es automatisch abtaucht. Sobald allerdings ein Fisch anbeißt, klappt es um und surft über die Oberfläche. Nachdem eine viertel Stunde nichts passiert ist, taucht plötzlich das Brettchen weit hinter uns auf und dahinter blitzt es silbern, der erste Fisch! Zu unserem Schrecken taucht auch gleich eine Möwe auf, die sehr interessiert den Fisch begutachtet und zur Landung ansetzt. Kurz bevor sie den Fisch erreicht, scheint er sich aber los zu reißen und das Brettchen taucht wieder ab.
Danach klemmen wir beim Einholen der Leine immer extrem und die Fische bleiben hängen. Es sind Makrelen und Michael entpuppt sich als kaltblütiger Killer. Welch ein Glück! Er zieht sie einmal mit dem Kopf über die Sitzbank und aus ist's. Innerhalb von 10 Minuten fangen wir uns so 3 bunt schillernde Exemplare von 25 bis 35 cm Länge. Dann verstauen wir unsere Profiangel wieder. Das soll reichen.
Nach Beachy Head frischt der Wind etwas auf und wir machen gute Fahrt. Es geht immer an den senkrechten Kreidefelsen entlang und nur ab und zu ist ein Schlag auf das Meer hinaus nötig. Zusammen mit Michael nimmt Andreas die Makrelen aus, was sich als erstaunlich sauber und einfache Arbeit entpuppt. Die Innereien sind irgendwie ganz sauber in ein Beutelchen verpackt und lassen sich am Stück entfernen.
Beim Überfahren des Nullmeridians lassen wir die mitgenommene Sektflasche knallen. Ein Dank an meine Eltern! Als wir in die Marina von Brighton einlaufen, bläst es richtig stramm.
Der Hafenmeister weist uns einen Liegeplatz im Windschatten eines Schleppers an und wir genießen die Ruhe mit einem Pastisse, der, wie sich im Nachhinein herausstellt, die Plastikgläser anlöst und stumpf macht. Danach laufen wir die Promenade zur Stadt entlang. Auch hier wieder dasselbe Bild: Eine Bude nach der anderen. Der Pier entpuppt sich auch wieder als kleiner Vergnügungspark. Diesmal lassen wir uns vom Kartrennen mitreißen und drehen driftend unsere Runden.
Das Abendessen wird so erst relativ spät in Angriff genommen. Die Makrelen scheinen sehr gut zu schmecken, ich halte es aber lieber bei einem Spiegelei mit Speck :o).

Fotos:

Ist das nicht ein tolles Wetter? Steffi lernt frustriert Entwerfen. Später besteht sie es auch. Beachy Head, hart zu passieren bei Wind und Strom von vorne. Die erste Makrele hat angebissen. So schillern sie nur frisch auf der Nordsee. Hat da etwa jemand einen glasigen Blick??? Alkoholexzesse beim Überqueren des Nullmeridians. Endlich wieder richtiger Wind.