16. Tag
18.09.00
Brighton
SW 7
bewölkt, Regen
18°C
0 sm
0 h
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Schon vor dem Wecker werden wir wach. Die Skua liegt sehr unruhig und ruckt an den Leinen. Im Rigg pfeift der Sturm und ab und zu prasselt Regen auf's Deck. Wir beschließen, den Tag langsam an zu gehen und schalten den Wecker erst mal aus.
Der Hafenmeister bringt uns keine besseren Nachrichten. Den ganzen Tag soll es so stürmen und angeblich auch die nächsten drei Tage. Wir machen uns ein großes Frühstück und werden uns heute wohl mit Brighton abgeben müssen. Die Brecher knallen von außen gegen die Mole und die Gischt spritz in masthohen Fontänen in die Luft. Wirklich spektakulär, bis auf das wir dauernd im Salzwassernebel liegen.
Wir nutzen die Zeit, um unseren Auspufftopf auszubauen, der unsere Bilge mit Kühlwasser füllt. Im örtlichen Volvo-Penta-Laden können wir ihn schweißen lassen. Es kostet nur drei Pfund. Der Hafenmanager ist nur schwer erreichbar. Immer wenn wir lang kommen, ist er unterwegs. Erst nachmittags treffen wir ihn, und stellen unsere Marinalink-Homepage vor. Erst als wir sagen, daß sie kostenlos ist, hell sich seine Miene etwas auf, aber er bleibt mißtrauisch. Schon ein wenig komisch.
Ansonsten verbringen wir den Tag mit gammeln und lesen. Nachmittags ziehen wir unser komplettes Ölzeug inklusive Stiefel an und spazieren zur Mole hinaus. Der Wind hat extrem nachgelassen. Es bläst vielleicht gerade noch mit 4 Bft. Das merkt man auch an den Wellen. Aus dem Naßspritzen lassen wird nichts mehr. Außerdem ist die Mole gesperrt.
Enttäuscht machen wir uns auf in die Stadt. Das gehen in Gummistiefeln ist zwar etwas unangenehm, aber dafür bleiben wir komplett trocken. Am Pier biegen wir rechts ab in die Stadt hinein und treffen im Zentrum auf ein orientalisch anmutendes Gebäude. Es ist keine Moschee, sondern der Royal Pavillon. Wir gehen durch den zugehörigen Park und betrachten ihn aus allen Himmelsrichtungen. Bevor wir uns gemütlich ins Starbucks Café setzen, kaufen wir noch ein paar Postkarten. Die Freunde und Verwandtschaften müssen auch mal ein Lebenszeichen erhalten. Wir werden schon ein wenig irritiert angesehen. Vor allem, da es nur noch leicht nieselt.
Auf dem Rückweg finden wir das echte Zentrum. Es besteht aus einem dichten Geflecht ganz schmaler Gäßchen mit vielen gemütlichen Pubs. Schade, daß wir so einen weiten Weg zurück haben, sonst wären wir hier noch ein wenig hängen geblieben. Da wir zum Teil unsere Füße spüren, fragen wir einen Taxifahrer nach dem Preis für die Heimfahrt. Er soll 8 Pfund betragen. Da laufen wir lieber.
Die Käsespätzle und den Salat lassen wir uns heute abend besonders gut schmecken. Morgen können wir weiter, der Wind ist schon kaum noch spürbar. Das hebt merklich die Stimmung.
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