19. Tag
21.09.00
Portsmouth-Cowes
S 4-5
4/8, Schauer
18°C
15,78 sm
2,5 h |
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Wieder haben wir eine unruhige Nacht in diesem "Schaukelhafen" verbracht. Diesmal sogar mit einem Nachbarn. Hier ist jacht-mäßig erstaunlich viel los. Dauernd kommen und fahren welche. Am Steg gegenüber liegt eine Einhand-Rennjacht, so ein richtiger Bolide mit drehbarem Mast. Gesponsort von "Group 4".
Während Andreas und Michael einkaufen gehen, lernt Steffi im Vorschiff und ich hole die Bodenbretter heraus und wische alles durch. Als die beiden zurück kommen, regnet es in Strömen und sie sind klitschnaß. Also gönnen wir uns erst mal eine ausgiebige Tea-time, von der wir uns bei dem grauseligen Wetter nur schwer lösen können. Nebenher waschen wir noch eine Ladung Weißwäsche und schmeißen sie in den Trockner. So kommen wir erst relativ spät weg, aber heute wollen wir ja auch nur nach Cowes.
In der Hafenausfahrt müssen wir kreuzen, was mit dem ein- und auslaufenden Schiffsverkehr ganz schön abwechslungsreich wird. Am Spit Sand Fort biegen wir ab und fahren in den Solent hinaus. Dabei stoßen wir mitten durch ein Regattafeld. Sehr interessant. Steffi setzt sich zu mir auf die hohe Kante und wir genießen die Segelei. Die Sonne scheint, die Wellen sind schön klein und wir machen gute Fahrt, hoch am Wind bei 20° Schräglage. Da fällt mir plötzlich unsere Wäsche, hauptsächlich meine Unterhosen ein. Sie liegen alle noch im Feuerschiff im Trockner...
Lachend drehen wir um, setzen Michael zum Wäscheholen ab und wiederholen das ganze Manöver mit dem Freikreuzen aus der Hafeneinfahrt aufs neue. Nach zweieinhalb Stunden haben wir die Einfahrt zum River Medina erreicht und wundern uns darüber, wie groß Cowes doch ist. Im Mündungsgebiet liegen massenhaft Drachen und modernere Rennjachten und im Hafen staunen wir noch mehr: Auch hier eine Rennziege neben der anderen.
Ich mache mich gleich nach dem Festmachen ans Kochen. Es gibt Nudelauflauf mit Brokkoli und Sahnesauce. Danach tauchen wir noch kurz in die Stadt zu einer kleinen Kneipentour. Viel ist hier allerdings nicht los. Wir sitzen zuerst fast alleine in einer Kneipe und hören der Lifeband, bestehend aus zwei Gitarristen zu. Da wir bei der Rückholaktion der Wäsche ein einsames Pint-Glas am Steg mitgingen ließen, ist jetzt das Interesse an diesen eigenwillig geformten Gläsern geweckt. Also lassen wir an diesem Abend in jeder Kneipe eins mitgehen und haben am Abend eine Sammlung von drei Stück beisammen. Das letzte werden wir uns wohl in Dover holen müssen.
Fotos:
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