5. Tag
07.09.00
Scheveningen-Stad aan het Haringvliet
W 4
bewölkt
18°C
44,63 sm
8,0 h
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Die Nacht war wild. Es blies ordentlich, und die Skua krängte zum Teil richtig weg. Heute morgen sieht die Welt aber um einiges freundlicher aus. Die Sonne scheint zwischen den vereinzelten Wolken durch, und es weht nur noch mit 5 Bft. Also kaufen wir noch schnell ein und machen uns relativ zeitig auf.
Im ersten Becken sehen wir immer noch den Kingfisher vor den Fischhallen liegen. Die scheinen ihr Fett echt weg zu haben. Mit dem ersten Reff und der normalen Fock geht es zügig los. Die Wellen sind noch riesig, allerdings länger, so daß Skuas Deck meist trocken bleibt. Die Richtung des Windes ist auch um einiges günstiger, und nach einer Wende können wir direkten Kurs auf Rotterdams Maasmond nehmen.
Andreas und ich haben uns zur Sicherheit schon im Hafen je eine Pille eingeworfen und es klappt ohne Probleme. Allerdings stellt sie uns die ersten beiden Stunden ruhig, so daß wir größtenteils schlafen. Herrlich, auf der Leebank in der Sonne!
Vor dem großen Fahrwasser des Rotterdamer Hafens müssen wir noch einen Schlag machen, um genügend Höhe zu haben, um die Rinne rechtwinklig zu kreuzen. Nach einer Jacht auf Gegenkurs melden wir uns ordnungsgemäß bei Maasmond Control an
und werden kurz danach gleich zum ersten Mal angerufen. Die "Haare Majesteid Irgendwas" käme uns entgegen. Es ist eine kleine Korvette, die ordentlich stampft und uns großräumig ausweicht. Die uns entgegen kommende Jacht ist bereits ohne Manöver durchgekommen, als wir an der Reihe sind. Aus dem Hafen kommt ein Tanker und von See eine ganze Reihe mittelgroß bis großer RoRo-Fähren. Der Tanker gibt über Funk zu verstehen, daß er hinter uns lang geht. Also lassen wir es erst mal laufen.
Da werden wir noch mal vom Radarcontroler angerufen. Er fragt, ob wir noch vor den von See kommenden Fähren durch wollten. Wir sind uns selbst nicht ganz sicher und fragen, ob er es in Ordnung fände, was er bejaht. Also halten wir einfach
Kurs.
Es ist wie beim Spießrutenlauf: Von rechts die Gruppe von Schiffen und vor uns die Boje, die den Rand des Fahrwassers markiert. Natürlich geht alles gut, aber eng war es schon. Wir können etwas abfallen, reffen aus und kommen nun einiges
schneller voran.
Das Slijkgat führt uns zur Goereesesluis, und dann sind wir endlich in glattem Wasser. Aaaaaaaahhhhhh, ist das eine Wohltat!!! Um morgen so nah wie möglich an der Haaringvlietbrug zu sein, fahren wir bis zur Stadt aan het Haaringvliet, wo
wir in einem kleinen, aber schicken Jachthafen festmachen.
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