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Kroatientörn 2001

3. Tag
10.04.01
Zadar-Lamjana Mala Bucht
~NE 2-4
1/8
18°C
16 sm
7 h

Als wir aufwachen begrüßt uns ein sommerlicher neuer Tag. Die Sonne scheint vom wolkenlosen Himmel und eine warme Brise stellt sommerlichen Segelgenuß in Aussicht. Wir beschließen die Nähe der Stadt noch mal zu nutzen und auf Vorrat einzukaufen. Häfen, oder überhaupt Läden sind auf den Inseln extrem dünn gesäht.
Beim Bezahlen des Liegegelds erwartet uns eine unangenehme Überraschung: Marinas in Kroatien sind saumäßig teuer. Man sollte nach Möglichkeit ankern!!! Für unsere Nußschale und eine Übernachtung müssen wir umgerechnet 40 DM hinblättern. Das zahlen wir sonst für die Skua. Dabei ist der Service und die Infrastruktur wirklich unterstes Niveau. Aber Schwamm 'drüber. Nach dem ernüchternden vorherigen Tag war es uns das wert.
Bei extrem schnell drehenden Winden verlassen wir Zadar somit recht spät um 11:30. Da wir bei der gleißenden Beleuchtung und dem schwachen Wind einfach nicht erkennen können, ob die Segel sauber stehen, basteln wir aus einer roten Tüte Spione und kleben sie in die Segel. Von jetzt an gehört das Rascheln von Plastik im Wind zu den ständigen Hintergrundgeräuschen. :o)
Da uns der rostende Kocher zu riskant ist, segeln wir nochmal beim Vermieter lang und geben ihn UND die Gasbombe ab. Außerdem bekommen wir eine neue Dichtung für den Benzinkanister. Sie war undicht und bei der starken Krängung war es in die Backskiste gelaufen. Als Entschädigung schenkt uns der Vermieter eine Flasche Rotwein. Steffi freut sich.
Als wir zur gegenüberliegenden Insel übersetzen herrscht endlich die totale und erholsame Urlaubsstimmung. Der blaue Himmel, die Sonne und die Wärme tun uns einfach gut. Leider ist nur noch der Wind unbeständig, halt ganz normales Mittelmeer-Wetter.
Die Inseln Ugljan und Pasman werden von der sehr schmalen Zdrelac-Passage getrennt. Von weiter weg ist sie überhaupt nicht zu sehen, erst wenn man direkt davor liegt wird die Einfahrt erkennbar. Es herrscht erstaunlicher Weise ein ziehmlich starker Gegenstrom in der Passage und weil das Ufer so einladend einsam aussieht, legen wir am Betonsteiger an. Durch das klare Wasser ist jede Einzelheit am Boden klar erkennbar und denken wir zuerst, das es viel zu flach für uns ist. An so ein tolles Wasser muß man sich erstmal gewöhnen.
Es ist hier so idyllisch, dass wir die Pause ein wenig ausdehnen, Mittagessen und als Höhepunkt einen Ausflug mit unserem aufblasbaren Winzling wagen. Ein Wrack streckt seine vermoderten Spanten aus dem Wasser, und wir erkunden es vorsichtig.
Überspannt wird die Passage von einer schmalen und hohen Brücke. In der Durchfahrt ist der Gegenstrom so stark, dass Steffi uns durchtreidelt. Die in der Nähe liegenden Fischer betrachten das kopfschüttelnd. Wir haben feststellen müssen, dass es scheinbar kein Kroate nachvollziehen kann, warum wir mit so einer, wenn man vom Außenborder absieht, motorlosen und winzigen Nußschale in unserer Freizeit herumsegeln. Wahrscheinlich halten sie uns alle für die totalen Idioten.
Wir lassen uns hiervon aber nicht beeindrucken und genießen die sich bessernden Bedingungen. Der Wind weht inzwischen konstant mit 4 Bft. und die Laser läuft plötzlich richtig gut. Das scheinen Ihre Idealbedingungen zu sein. Entlang kleiner schnuckeliger Inseln und Fischzucht-Stationen kreuzen wir in die Lamjana Mala Bucht hinein. In der parallel dazu liegenden Lamjana Vela Bucht sieht man mehrere große Frachter. Sie werden an der dortigen Werft repariert. Das ist wirklich erstaunlich: Mitten auf der Insel, weitab vom Schuß, eine so große Werft.
Am Ende der Bucht wird's dann nochmal richtig idyllisch: Türkisfarbenes Wasser, am Ufer Agaven, rosafarbene Blumen, Kiesstrand und eine absolute Stille. Geil! Das Ankermanöver klappt problemlos und nachdem wir gemütlich zu abend gegessen und ein wenig gelesen haben, gehen wir früh zu Bett. Ein Landausflug ist für den nächsten Tag geplant.

Fotos:

Wir lassen Zadar erstmal hinter uns. Das inspezierte Wrack.