1. Tag
10.07.05
Bremen - Bremerhaven
N 2-3
0/8
25°C
25 sm
5:40 h
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Es geht los! Am Vortag hatten wir noch mit Freunden gebruncht, um Steffis Geburtstag vom Vortag zu feiern. Pünktlich um 13:00 kamen wir mit dem Mietwagen (voll bis unter's Dach) los und daddeln gemütlich nach Bremen. Die Apelia sah toll aus wie immer und der Dreck des gegenüberliegenden Stahlwerks hielt sich zum Glück in Grenzen. Wir falteten die Persenning zusammen und luden unseren ganzen Krempel ein. Zum Glück war gerade Hochwasser, sonst wäre der Abstieg mit vollbeladenem Wägelchen über die Gangway zu den Schwimmstegen spannend geworden.
Da der Bus nach Hasenbühren nur 1x pro Stunde 'raus fuhr, wurde es bei der Rückgabe des Mietwagens zeitlich etwas knapp, also überließen wir Europcar das Auftanken. 2,3 EUR/Liter nehmen die dafür, zur Nachahmung NICHT empfohlen. Die Busverbindung war dafür aber völlig problemlos und 40 min später waren wir wieder am Hafen.
Nach einem Abendessen bei unseren "Bekannten" im Weser Udkik fielen wir nur noch in die Bugkoje. Naja, "fielen"... Dank ihrer eleganten Linien ist die Höhe in der Bugkoje besonders niedrig und erfordert echte Teamarbeit. Wenn man einmal liegt ist's aber sehr bequem. Das Luk war sperrangelweit geöffnet und als wir nachts mal wach wurden, sahen wir tausende Sterne über uns funkeln. Dabei beschäftigte uns ziemlich lange ein dicker roter Planet, der sich erst nach dem Erreichen eines gewissen Wachheitsgrades als Kugel an der Hochspannungsleitung entpuppte. :o)
Der Morgen ist herrlich sonnig und warm. Wir müssen wegen der Tide um 6:00 los und sind völlig aufgedreht. Zum ersten Mal sind wir mit unserem Boot gemeinsam unterwegs. Ein Traum geht in Erfüllung! Die ersten Stunden motoren wir, da der Wind genau von vorne kommt und wir erstmal Strecke machen müssen. Wir schnurren mit 4 kn daher (wie soll das im NOK werden?) und bestaunen Aberkingen&Rasmussen und Lürssen.
Der Geber vom Log ist festgewachsen, also krabbele ich mit Blindstopfen bewaffnet in die Vorpiek. Es bieten sich mir zwei unbeschriftete Geber (Tiefenmesser und Log) und da ich natürlich zuerst den falschen ziehe, haben wir nach der Aktion 5 l feinstes Salzwasser im Boot. Es sollte nicht der erste Wassereinbruch bleiben...
Mit Bremerhaven in Sicht hissen wir die Segel und kreuzen die letzten zwei Stunden zum Hafen. Durch ihre schlanken Linien ist viel Krängung angesagt, dann läuft die Apelia aber mit 6 kn los und wir versägen unser erstes Boot. Kurz vor Bremerhaven begegnen uns Heikes Eltern mit ihrem babyblauen Katamaran. Natürlich kennen sie uns nicht und wundern sich wahrscheinlich, über unsere intensiven Blicke.
Vor der Kennedybrücke liegt rechts ein Schwimmsteg für Passanten. Der Strom läuft schon 'rein und langsam gegen ihn motorend ist das Anlegen ein reiner Spass. Die Apelia liegt sowieso schon so agil auf dem Ruder, da kann es eigentlich keine Hektik geben.
Den Rest des Tages erkunden wir die Stadt bis die Sohlen brennen. Es ist heiss und in den Brunnen der Fussgängerzone baden die Kinder. Bremerhaven hat im ganzen optisch wenig ansprechendes zu bieten. Dafür sticht hier und da eine ziemlich moderne Architektur ins Auge wie z.B. das Schifffahrtsmuseum.
Abends wollen wir unseren Wassertank (einen Sack) füllen. Die zwei holländischen Opis vom Nachbarboot (eine große Tjalk) haben ihren eigenen Schlauch angeschlossen und sind wild darauf, uns zu helfen. Vorher schraube ich den Schlauch vom Füllstutzen um mal einen Blick in den Sack zu werfen, der schön sauber aussieht. Beruhigt schraube ich den Füllstutzen wieder fest, Opi 1 hält den Schlauch in Stutzen, Opi 2 dreht voll auf und los geht's: Steffi schreit von unten, dass alles voller Wasser steht. Wirklich wie im Film... Die Lösung: Ich hatte den Stutzen schief aufgeschraubt und so wurde unsere Bilge zum 2. Mal, diesmal aber mit Süßwasser ausgespült.
Fotos:
Der Kat von Heikes Eltern.
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Liegeplatz im Strom an der Kennedybrücke.
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