3. Tag
12.07.05
Brunsbüttel - Kiel, Holtenau
NO 2
0/8
25°C
51 sm
14:00 h
|
|
Da wir mit unseren 9 PS nicht sonderlich schnell voran kommen, machen wir uns um 6:00 als erste auf den Weg. Die Tankstelle hat noch zu, also werden wir in Rendsburg einen kurzen Stopp einlegen. Ohne Drehzahlmesser fehlt uns jegliches Gefühl dafür, was der Motor mag, aber wenn er gut klingt fahren wir gut 4 kn. Das wird also ein langer Tag.
Wir wechseln uns stündlich an der Pinne ab. Der mit "Freiwache" frickelt dabei erstmal am Boot herum. Das ist der Vorteil der heutigen Kanalfahrt, wir können uns endlich mit den Details der Apelia auseinandersetzen. Zunächst sorgt Steffi aber für ein umfangreiches Frühstück mit Egg & Bacon und in meiner Freiwache putze ich die letzten Reste des Hasnebührener Stahlwerks weg. Jetzt strahlt das Deck wie neu, ein schönes Gefühl.
Während ich danach steuere, setzt sich Steffi näher mit dem GPS auseinander. Es ist ein Raytheon und er ist genauso alt wie der Philipps von der Skua. In der Bedienung trennen sie allerdings Welten. Wenn es geht werden wir ihn 'rausschmeißen.
Der Tag vergeht ansonsten erstaunlich flott. Der Motor ist trotz der geringen Schallisolierung erstaunlich leise, so dass wir auch mal dösen können. Dann sitzen wir wieder nur in Badehose in der warmen Sonne, lesen Zeitung, kallibrieren und richten die Anzeigen ein, kochen zu Mittag und ärgern uns mit dem etwas zu engen Fach für die Gasbuddel herum.
In Rendsburg tanken wir (zum letzten Mal in dieser Saison) und füllen den Reservekanister auf. Danach werden wir dann doch langsam unruhig und sehnen das Ende des Kanals herbei. Irgendwann gehen einem 4 kn Fahrt einfach auf den Geist, zumal uns den ganzen Tag die anderen Jachten aus dem Hafen von Brunsbüttel überholen. Auf den letzten Kilometern sogar die X79 aus Bremen mit ihrem Außenborder.
Aus der kleinen Schleuse in Holtenau fährt genau zu unserer Ankunft ein kleiner Kümo. Entgegen unserer Erwartung schließt sie sich dann aber wieder und ward' nicht mehr geöffnet. Man läßt uns 30 min warten und packt uns und etwa 10 weitere Yachten dann zu einem Kümo und einem riesengroßen Autotransporter in die große Schleuse. Ein sehr witziges Gefühl, neben diesem Koloss entlang zu tuckern und sich vor/unter seinen Bug zu legen. So ein Bugwulst ist ganz schön groß.
Hinter der Schleuse am Steg liegt die Skua mit meinen Eltern und wartet zusammen mit Katharina und Andreas, unseren Mitseglern. Dabei gucken sie aber nur auf die kleine Schleuse und da sich dort nichts tut, verpassen Sie uns und können wir sie überraschen.
Wir legen uns längsseits und erst jetzt wird uns bewusst, was für ein großes Boot die Skua ist. Beide Boote sind fast gleichlang, aber zur Skua müssen wir erstmal richtig hochsteigen und der eine Meter mehr in der Breite macht unheimlich viel aus. Im Salon fühlen wir uns bei der Stehhöhe und der Weite fast verloren, schon witzig, wie man sich sowohl an viel, als auch an wenig Platz gewöhnen kann.
Beim Abendessen gibt es natürlich viel zu erzählen. Danach verstauen Katharina und Andreas ihre Sachen provisorisch. Den Rest wollen sie morgen beim Segeln erledigen. Ich mache mir erst Sorgen, ob wir den Krempel von vier Leuten gut untergebracht kriegen, aber sie stellen sich als überflüssig heraus. In den kommenden Wochen ist der Platz für Proviant, Klamotten und uns nie ein Problem gewesen. Selbst nicht bei schlechtem Wetter. Es ist halt alles nur etwas niedriger als gewohnt.
Fotos:
Es gibt viel zu erzählen.
|
  |
  |
  |
  |
|