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Ostseetour 2005

5. Tag
14.07.05
Maasholm - Gelting
umlaufend 0-3
4/8
20°C
21 sm
10:30 h

Die junge Schwalbe hat es nicht geschafft und liegt steif in einer Ecke der Schublade. Dann hätte sie es höchstwahrscheinlich auch in der Natur nicht geschafft. Wir legen sie unter einen Busch, dieser kleine Körper, der wirklich nichts wiegt ist rührend und wir verdrücken ein Tränchen.
Heute steigt Katharina bei uns zu und auch Jochen will mal Apelia segeln. Dafür steigt Andreas zu Mami auf die Skua und nach dem gemeinsamen Frühstück in ihrem Luxus-Salon fahren wir los. Naja, wir treiben eher rückwärts im einlaufenden Strom, denn vom Wind merkt man eigentlich nichts.
Diesmal haben wir die Genua angeschlagen und staunen nach dem Setzen über ihren tollen Stand. Es ist ein von uns als Plastiksegel getauftest Tuch, also ein Foliensegel aus Mylar. Wir haben sowas noch nie aus der Nähe gesehen und staunen über die Profiltreue, die sie vom Unterliek bis zum Kopf hält. Ziemlich cool.
Der Wind bleibt allerdings extrem schwach und läßt die Apelia einparken. Für so wenig Wind ist sie einfach nicht gemacht. Nach sechs Stunden Dümpelei wechseln Jochen und Andreas und wir setzen zum ersten Mal unseren Spinnaker. Jaja, der Wind hat mal wieder um 90° gedreht aber er weht ganz flau, so dass wir kaum voran kommen. Die Skua will noch nach Augustenborg und schmeisst den Motor an. Wir haben aber Zeit und genießen die Ruhe und die Aussicht, dass uns zwei Wochen bevorstehen, in denen wir schon noch auf unsere Kosten kommen werden.
In der Fördemündung dreht der Wind um 180°. Das geht schlagartig, wir müssen uns also sputen, den Spi heil herunter zu bringen. Die Windbedingungen sind hier wirklich seltsam. Das bestätigt sich kurze Zeit später, als wir den Spi wieder setzen können. Am Kalkgrund Leuchtturm setzt sich dann aber ein schöner Ost 3 durch, so dass wir unter Genua nach Gelting "fliegen". 6,8 kn zeigt der GPS an, das Log müssen wir noch etwas kalibrieren.
Um 20:30 laufen wir ein. Unsere Mägen knurren, die schnell gezauberten Spaghetti mit Tomatensauce sind nichts besonderes, aber für diesen Anlass genau richtig. Danach gibt's noch ein Eis am Hafenrestaurant und wir genießen es auf einem kleinen Spaziergang. Lang wird dieser Abend aber nicht mehr. Die Sonne und der Wind haben uns ordentlich gerädert und wir fallen früh in die Kojen. Naja, "fallen"... In unserer Bugkoje artet das "in's Bett gehen" jedes Mal in echtem Teamwork aus. Die Breite ist nicht so das Problem, aber ich kann von der Höhe her so gerade eben krabbeln. Wenn man einmal liegt ist es aber der schönste Platz im Schiff. Man hat 8 m Raum vor sich, der wegen der Sperrholzkonstruktion, die Apelias Voreigner extrem hübsch lackiert haben, einfach toll anzusehen ist. Man weiss, dass man auf einem Boot ist.

Fotos:


Flautenzeit = Lesezeit.

Wer's Klo nicht benutzen will, muss sich fotografieren lassen.

Mehr als zwei im Cockpit stören beim Wenden.

Gruppenidylle.