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Ostseetour 2005

6. Tag
15.07.05
Gelting - Flensburg
SW 5-6
4/8
20°C
23 sm
4:45 h

Die Aussicht auf einen kurzen Schlag (nur in die Förde 'rein) läßt uns beim Aufstehen und Frühstücken trödeln. Es sieht außerdem gewittrig aus, also Gemach. Das kleine Intermezzo meiner Hacke mit der Tür vom Hafenklo hinterläßt eine tief ausgeschälte Wunde, aber ich kann zum Glück noch laufen. Im ersten Moment dachte ich allerdings, der Urlaub sei gelaufen.
Mit halbem Wind bolzen wir die Förde 'rein. Bei frischem Kartoffelsalat und Sonnenschein lacht das Herz. Von Sondeborg kommt eine Luffe 37, setzt sich zielstrebig in unser Luv und überholt. Schluss mit Lustig. Unser Ehrgeiz ist angestachelt und wir trimmen etwas genauer. In den Böen holen wir dadurch auf, aber in den schwächeren Windphasen zieht sie uns wieder etwas weg. Ihre Fock ist etwas größer als unsere H.A., das macht den Unterschied.
So stürmen wir an allen anderen Booten entlang. An der Schwiegermutter geht's an den Wind, die Luffe setzt ihr zweites Reff und legt sich auf die Backe. Wir machen's nach und dann kommt ein Kreuzgefecht wie aus dem Lehrbuch bis in die Hafenspitze hinein. Die Luffe verteidigt und wendet jedes Mal mit uns mit. Die Gegenseite weiss also genau wie's geht. Der Wind pfeift uns inzwischen mit dicken 6 entgegen und in den Wellen beginnt der Mast zu pumpen. Wir experimentieren mit dem Achterstag und nachdem wir ihn etwas strammer gesetzt und die Babybackstagen gelöst haben steht er wie eine Eins.
Vor Fahrensodde achten wir auf die Böen und wenden rechtzeitig. An der Werft sind wir dadurch gleichauf, aber wir haben 50 m mehr Höhe. Wir wollen uns gerade freuen, da geht 'drüben der Motor an und werden die Segel geborgen. Was für Spielverderber! Wir segeln bis in die Spitze und legen am selben Steg an. Der Besitzer kommt sofort rüber und fragt, ob wir eine "Tjen Tjen" haben. So oft würde es nicht vorkommen, dass andere mithalten könnten. Wir streicheln unsere Apelia und quatschen ein wenig, die andere Besatzung fand die Kreuzerei auch klasse.
Den Rest des Nachmittags verbringen wir mit dem Austausch von unnötigem und Vergessenen. Dabei wird der Tsich im Salon ausgebaut, wodurch ein völlig neues raumgefühl entsteht. Er nahm einfach zuviel Platz weg und da er zu wackelig war, um sich bei Lage daran festzuhalten hatte er seine Daseinsberechtigung verloren.
Nach der "Arbeit" zeigt uns Katharina die "Beste Stuuv", ein urgemütliches Cafe, wie bei Muttern. Dicke Stücke Torte und "Tee satt" kommen nach einem Matchrace einfach gut an. Kullinarisch wird der Abend durch Curryhuhn mit Banane abgerundet und Peter Böker läßt uns noch von seinem besten Whiskey kosten, der ein wirklich tolles Aroma hat. Finde sogar ich...

Fotos:


Frühstücken am Navitisch, der Klapptisch ist zu unbequem.

Die Spüle ist etwas zu groß, also wird der Topf genommen.

Pure Segelfreude bei halbem Wind.